Das Grundstück als Infrastruktur

Umgeben von Verkehrssträngen, wird das lange, flache Grundstück als Ort zur Erstellung einer flexiblen Infrastruktur benutzt. Der Erdboden wird als durchgehende, befahrbare Fläche hergerichtet und mit regelmässig gesetzten Stützen strukturiert. Das so entstandene offene Feld belegt die ganze bebaubare Fläche. Die Struktur und das darüber liegende Gebäude sind geeignet, das aktuelle Programm als auch künftige Bedürfnisse aufnehmen. Diese Disposition ermöglicht eine radikale, konsequente Verteilung der Nutzungsarten: Sämtliche Büro- und Verwaltungsräume liegen abgehoben auf den Pfeilern. Der Boden bleibt frei für die Parkierung und Befahrung mit Einsatzfahrzeugen, LKWs und PKWs. Dies ergibt einen grossen Spielraum für die Anordnung und Manövrierung der Fahrzeuge. Mit dem völligen Verzicht auf Garagen im Untergeschoss entsteht eine grosse Flexibilität für wechselnde verkehrliche Anforderungen und eine allzeit rasche Einsatzfähigkeit bei Alarm.


Permanenz der primären Setzungen

Die Errichtung baulicher Strukturen bedeutet immer viel Energie- und Materialaufwand. Daraus lassen sich zwei Schlüsse ziehen: Die primäre Struktur sollte möglichst auf das Minimum beschränkt sein, und sie sollte so intelligent und allgemein ausgelegt sein, dass sie für spätere, andere Nutzungen und Erweiterungen sinnvoll bleibt, und dem Gebäude ein zweites Leben ermöglicht. Die Langlebigkeit der Primärstruktur ist ein wesentliches Merkmal baulicher Nachhaltigkeit. Bezogen auf das Projekt sind dies zwei bedeutende Eingriffe: Die Aufbereitung der Bodenfläche für eine umfassende Befahrbarkeit, und die Errichtung einer Pfeilerstruktur über fast dem ganzen Grundstück. Auf eine Unterkellerung/Tiefgarage wird ausdrücklich verzichtet.


Raumprogramm

Die klare Trennung von Verkehr und Gebäude ergibt eine hohe Flexibilität in beiden Bereichen. Im Erdgeschoss ist die ganze Fläche befahrbar, neben offenen und geschlossenen Fahrzeugstellbereichen. Die Nutzungen im Obergeschoss sind entlang eines grosszügigen Korridors organisiert, mit den Haupträumen nach Süden und den Nebenräumen nach Norden. Die Verteilung der einzelnen Nutzungszuordnungen ist flexibel. Über drei Treppenhäuser ist das Geschoss direkt und effizient mit dem Erdgeschoss verbunden.


Dachlandschaft als Kompensation

Die unumgängliche, praktisch vollflächige Versiegelung des Geländes wird mit möglichst vielen begleitenden Massnahmen kompensiert: Mit der intensiven Begrünung des Daches wird die Natur und Artenvielfalt quasi auf das Dach verlagert und kommt mit dem Pavillon auf dem Dach auch den Angestellten zugute. Das ansteigende Bord zur Strasse hin, auch wenn nicht Teil der Parzelle, sollte intensiv bepflanzt werden, um so zur sommerlichen Klimaverbesserung beizutragen.