Entscheidende Faktoren für den Entwurf sind die einmalige Lage in der Berninapass-Landschaft und die Frage nach dem Charakter des Gebäudes. Die Zusammenfassung aller Nutzungen in einem Volumen ergibt die nötige Zurückhaltung und ermöglicht eine ruhige Einbettung des Volumens vor der nach hinten ansteigenden Geländemulde. Die Vorbeifahrenden erleben es in der Dynamik der Wahrnehmung ephemer und nicht als Ort zum Anhalten.


Die Interpretation des Typs des Gebäudes scheint uns wesentlich: Schwankend zwischen einem rein technischen Gebäude und einem Bauwerk in der empfindlichen Gebirgslandschaft interpretieren wir das Haus im Sinne einer angemessenen anonymen Architektur, die vertraut erscheint und ihre Nutzung nicht verleugnet. Die Besinnung auf einen elaborierten Ausdruck traditioneller Zimmermannskonstruktion, kombiniert mit heutigen Mitteln, geben dem Gebäude Charakter und eine fast unbeabsichtigte Eleganz mit einer leicht monumentalen Anmutung. Die Spuren des Fügens und der Reichtum des handwerklichen Holzbaus machen das Gebäude zu einem Artefakt mit ebenso kulturellem wie nützlichem Charakter.


Das Nutzungskonzept folgt den Vorgaben im Bereich der Einstellhallen und Silos. Um den Fussabdruck minimal zu halten, sind die Lagerflächen in einem Galeriegeschoss angeordnet. Die beheizten Aufenthaltsbereiche liegen seitlich im Erdgeschoss, darüber in zwei Geschossen die beiden Pikettwohnungen. Die Anordnung ist effizient und mit dem durchgehenden Raster im Ganzen flexibel. Ein ausladendes Vordach fasst die unterschiedlichen Bereiche zusammen und schützt vor der Witterung. Diese Aspekte widerspiegeln sich in der Bauweise: Eine U-förmige Betonschale leistet die Terrainaufbereitung, darin und darauf wird die Holzstruktur eingelegt. Damit wird wenig Masse und Gewicht verarbeitet und die Holzbauteile sind vor Feuchtigkeit geschützt.


Die Ausbildung der Fassadenwände erfolgt spezifisch für die unterschiedlichen Anforderungen. Der minimal ausgelegte beheizte Bereich ist mit Holzelementen optimal gedämmt, energetisch hochwertig und ökologisch. Diese nachhaltige Bauweise sollte sich auch in einem günstigen Unterhalt äussern. Mit der minimierten Menge an Ortbeton kann die Baustelle rasch vorbereitet werden für die anschliessende Errichtung in vorfabrizierter Holzbauweise. Dies ergibt eine kurze Bauzeit, so dass der Bau innerhalb einer Sommerperiode erstellt werden kann.