Städtebau

Als Erweiterung der Strukturen des bestehenden Tramdepots wird eine Weiterführung der grundlegenden Festlegungen vorgeschlagen. In einer komplettierenden Figur wird eine Bebauung geplant, die sowohl eine primäre Typologie verfolgt, wie auch stadträumliche Gewichtungen berücksichtigt.

Als Hauptmassnahmen werden ein zentraler Hofraum und eine Randbebauung etabliert, die sehr unterschiedliche Seiten annimmt: Zur Seite der Limmat ist der Rand stark aufgebrochen, sodass sich der Hof zum Flussraum und den gegenüberliegenden Wipkingerpark hin orientiert, währenddem die Strassenseite auf einer tieferen Gebäudehöhe geschlossen bleibt. Der Hofraum wird zum mittigen Identifikationsort mit einer terrassenartigen Ausrichtung zur Limmat. Die räumlichen Öffnungen zum Flussraum hin ermöglichen allen Wohnungen direkt oder indirekt einen Bezug zur Limmat.

Das zum Stadtraum gewandte Erdgeschoss entwickelt zur Hardturmstrasse hin einiges Potenzial an Urbanität, zur Limmatseite und zum Fischerweg bieten sich spezifische Nischennutzungen an. Die Erdgeschosse und die beiden Mezzanine zum öffentlichen Raum hin sind wegen der Tramnutzung als Depot stark eingeschränkt.


Gesellschaft

Das Projekt verbündet die beiden sehr unterschiedlichen Eigenschaften der Süd- und Nordseite zu einer abwechslungsreichen und vielversprechenden Wohnsituation.
Die Wohnungen sind Teil einer sehr urbanen, lebendigen Lage in unmittelbarer Nachbarschaft des Cafés Sphère mit seiner kulturell geprägten Ausstrahlung und zu den vielfältigen Nutzungen im Zürich-Paris-Komplex und im Garbahaus.
Das Projekt selber etabliert auf dem Dach des Tramdepots einen als Garten ausgebildeten, gemeinschaftlichen Hofraum mit Ausblick auf die Limmat und das parkartige Gemeinschaftszentrum. Hier ist auch der Gemeinschaftsraum angegliedert und alle Wohnungen über eine verbindende Gestaltung zusammengebunden.


Hohe Dichte

Das Baugesetz sieht für dieses Grundstück eine erhebliche Dichte von bis über 300% zu. Der Bauträger möchte die mögliche Dichte angesichts der einschränkenden Vorgaben insbesondere des Tramdepots massvoll auch ausschöpfen und suchen eine dichte, aber im Wohnwert hochstehende Bebauung.


Ausdruck: vermittelnde Massnahmen, explizit-abstrakt

Der Absicht folgend, die bestehende Bebauung und die neue Ergänzung als Ganzes zu lesen, wird mit verschiedenen Massnahmen im architektonischen Ausdruck unterstützt. Dabei wird für den neuen, sehr dichten und mächtigen Gebäudeteil eine Strategie gewählt, die dem historischen, geschützten Tramdepot die explizite, „eloquente“ Architektursprache überlässt und einen strukturellen Habitus anschlägt. Es wird eine rahmenartige Struktur vorgeschlagen, die geeignet ist, über Manipulationen in den Dimensionen und Priorisierungen der Vertikalen und Horizontalen, die Volumen zu gliedern und die Proportionen zu steuern. Über eine gewisse Abstraktion der architektonischen Sprache des übergrossen Neubaus, bleibt dem historischen Tramdepot eine langfristige Glaubwürdigkeit erhalten.

Als plastische Massnahme nimmt ein Horizont im 7. OG die ungefähre Dachhöhe des bestehenden Tramdepots referenziell auf.
Die Materialisierung und Farbgebung ist auf ein Zusammenbinden des neuen mit dem alten Depotteil ausgelegt.